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Startschuss für effektive Parodontitis-Bekämpfung Masterplan gegen unterschätzte Volkskrankheit
Zahnseide ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Mundhygiene
Umfassende Unterweisung: Bei einer Parodontitis-Therapie wird künftig in der Praxis über die richtige Zahnpflege aufgeklärt. (Foto: www.electricteeth.co.uk/whitening)

Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates ist enorm verbreitet, doch ihre Gefahren sind nur wenigen bewusst. Ab 1. Juli zahlen die Kassen für eine systematische Therapie-Strategie.

Ganz schleichend und meist unbemerkt treiben die Keime ihr Unwesen: In tiefen Zahnfleischtaschen zerstören Bakterien wichtige Strukturen des Zahnhalteapparats. Etwa jeder zweite Erwachsene leidet unter einer moderaten oder schweren Parodontitis. Die Volkskrankheit ist weit weniger bekannt als Karies, hat im höheren Alter jedoch eine viel größere Bedeutung für die Arbeit der Zahnärzte. Denn das, was sich für den Patienten im Verborgenen abspielt, hat weitreichendere Folgen als sich so mancher vorstellen kann.

Eine Parodontitis ist ein weitläufig entzündeter Bereich unterhalb des sichtbaren Mundraums, der als Fläche gesehen ein beachtliches Ausmaß aufweist. Unzähligen Erregern gelingt es von dort aus auch in die Blutbahn einzudringen und im ganzen Körper Probleme zu verursachen.

Zusammenhänge mit Herzmuskelentzündungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen aber auch rheumatischen Erkrankungen sind wissenschaftlich gut untersucht. Eine neuere Studie der Universität Greifswald bekräftigt zudem den Verdacht, dass die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates zu einem höheren Risiko für Alzheimer führt. Der Verlust eines Zahnes scheint hier fast noch ein kleineres Übel zu sein.

Gesetzliche Kassen zahlen künftig für engmaschige Nachsorge

Dass eine systematische, wirksame Therapie dringend angesagt ist, haben Gesundheitspolitiker, Zahnmediziner und Patientenvertreter schon lange im Blick. Doch den gesetzlichen Krankenkassen fehlte bislang eine klare Grundlage, die eine Kostenübernahme für sinnvolle Maßnahmen rechtfertigte.

Nach jahrelangen Verhandlungen sprechen alle beteiligten Parteien nun von einem Meilenstein: Ab 1. Juli 2021 kommen gesetzliche Versicherte kostenfrei in den Genuss unterschiedlicher Maßnahmen, die einen optimalen Heilungserfolg versprechen. Dazu wurden Unmengen von Artikeln ausgewertet, die brauchbare Ergebnisse aus der Forschung enthielten.

"Die besondere Herausforderung ist bei evidenzbasierten Entscheidungen, dass wir im Bereich der Zahnmedizin relativ wenig solide und breite wissenschaftliche Studien haben," erklärt Professor Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender im Gemeinsamen Bundesausschuss. Dennoch ist es gelungen, eine Richtlinie für Zahnärzte aufzustellen, die zahlreiche Verbesserungen gegenüber der bisherigen Situation darstellt. Insgesamt rechnen die gesetzlichen Kassen (GKV) dafür mit Mehrausgaben in Höhe von 800 Millionen Euro.

Sprechende Zahnmedizin setzt auf aktive Mithilfe

Großer Gewinner der neuen Beschlüsse ist die so genannte "sprechende Zahnmedizin". Ab Juli übernehmen die GKV die Kosten für die umfassend aufklärende und schulende Arbeit in der Zahnarztpraxis. Ganz individuell wird dem Patienten dazu gezeigt, mit welchen Mitteln und wie er seine Zähne bestmöglich gesund erhalten kann. Damit werden Patienten künftig aber auch gefordert sein, selbst mehr für ihre Zahngesundheit zu tun. Die aktive Mitarbeit der Erkrankten ist ein wesentlicher Baustein, eine Parodontitis langfristig in den Griff zu bekommen.

Neu auch auf der Liste der Kassenleistungen: Eine intensive Nachsorge nach einer Parodontitisbehandlung. Unter dem Begriff "Unterstützende Parodontitistherapie" (UTP) wird sichergestellt, dass bis zu 2,5 Jahre nach der Therapie das Heilungsgeschehen regelmäßig kontrolliert wird. Dabei werden nach Bedarf auch Zahnbeläge entfernt, Zahnfleischtaschen gemessen und wenn nötig gereinigt.

Falls Zahnärzte nicht eigenständig das Thema Parodontitis ansprechen, sollten laut Verbraucherzentrale Patienten proaktiv nachfragen. Alle zwei Jahre zahlen die Krankenkassen eine Vorsorgeuntersuchung, bei der der sogenannte parodontale Screening-Index (PSI) ermittelt wird. Bei der Untersuchung überprüft der Behandler mit einer Sonde die Situation zwischen Zahnfleisch und Zahn. Hierbei beurteilt er wie tief er eindringen kann, ob es zu Blutungen kommt und wie rau die Zahnoberfläche ist. Nur so kann entschieden werden, welche weiteren Maßnahmen eventuell nötig sind.

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