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Schnarchen: Wie Zahnärzte für erholsamen Schlaf sorgen
Schlaflose Nächte sorgen für viele Beschwerden
Schnarchen und Atemaussetzer sorgen für Müdigkeit am Tag - und sind zudem für etliche Gesundheitsrisiken verantwortlich

Vielen Menschen ist nachts keine Ruhe vergönnt. Luft quält sich mit lauten Geräuschen vom Mund zu den Lungen, die Atmung gerät ins Stocken. Ein Besuch beim Hausarzt, aber auch beim Zahnarzt kann Abhilfe schaffen.

Manchmal helfen nur noch getrennte Schlafzimmer - Wer mit einem Schnarcher sein Bett teilt, kann sich häufig nachts kaum erholen. Und auch der Betroffene wacht nach seinem lautstarken Konzert selten entspannt und quietschfidel auf. Vermutlich fast die Hälfte der Erwachsenen hat mit nächtlichen Atemproblemen zu kämpfen und ein hoher Anteil leidet in der Folge an erheblichen körperlichen Beschwerden.

Neben den unverkennbaren “Sägegeräuschen” durch blockierte Atemwege haben Schnarcher oft noch ein weiteres Problem. Ihre Atmung setzt kurzzeitig aus und springt erst wieder an, wenn der Körper den Sauerstoffmangel bemerkt. Für den gesamten Organismus ist dies purer Stress. Je länger die Aussetzer dauern, desto lauter schrillen die inneren Alarmglocken, ein Cocktail an aktivierenden Hormonen lässt einen erholsamen Schlaf in weite Ferne rücken.

Die so genannte Schlafapnoe ist nicht nur für eine bedenkliche Müdigkeit am Tag verantwortlich, sondern konnte in mehreren Studien mit Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen oder Schlaganfällen in Verbindung gebracht werden. Je nach Schweregrad der nächtlichen Störungen ist es daher angebracht, zunächst beim Hausarzt diese Problematik anzusprechen. Erste Hinweise auf eine risikoreiche Schieflage können neben einem Lebenspartner auch Smartwatches geben, die den Schlaf überwachen.

Diagnose im Schlaflabor

Der Allgemeinarzt überweist den Patienten bei einem positiven Befund in der Regel zu einem Schlafmediziner. Im Schlaflabor können diverse Kennwerte bestimmt und das weitere Vorgehen mit dem Spezialisten besprochen werden. Sollten die Atemaussetzer extrem lang sein (mehr als 10 Sekunden) und häufig auftreten, wird in vielen Fällen eine Atemmaske verschrieben. Die Maske muss die gesamte Nacht getragen werden und versorgt die Atemwege mit einem positiven Luftdruck. Als Standard kommen dabei CPAP-Geräte (continuous positive airway pressure) zum Einsatz, die es auch als Reise-Version mit einem Gewicht von lediglich 300 Gramm gibt.

Nicht jedem Patienten kann jedoch mit dieser Lösung geholfen werden. Manch einer entwickelt unter der Maske Hautausschläge, leidet an einer Trigeminusneuralgie (Gesichtsschmerzen) oder hat mit Panikattacken zu kämpfen. Für diese Menschen könnte eine Überweisung zum Zahnarzt angebracht sein. Eine Reihe von Zahnmedizinern hat sich auf Schlafstörungen spezialisiert und widmet sich in der “Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin” intensiv diesem Thema. In Zusammenarbeit mit Schlafmedizinern nutzen sie Schienen als therapeutische Option gegen die Blockaden der Atemwege.

Im Fachjargon werden diese Schienen als Unterkiefer-Protrusionsschiene bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Unterkiefer- und eine Oberkieferschiene, die über kleine Stege miteinander verbunden sind. Das Tragen der Schienen drückt den Unterkiefer im Schlaf leicht nach vorn, so dass die Zunge mehr Raum hat und den Luftkanal nicht mehr verschließt. Bei einer leichten oder mittelschweren Schlafapnoe ist diese Alternative schon vielfach erfolgreich angewendet worden. Sie ist nahezu nebenwirkungsfrei und kann lediglich zu Beginn der Therapie einen erhöhten Speichelfluss auslösen.

Besser kein "Do it yourself"

Experten weisen allerdings darauf hin, dass die besten Ergebnisse nur von spezialisierten Zahnärzten erzielt werden können. Absolut nicht zu empfehlen seien “Boil-and-Bite”-Schienen, die der Patient in der Apotheke kauft und daheim eigenständig anfertigt. Im schlimmsten Fall führen selbstgemachte Schienen zu Zahnfehlstellungen oder das Zahnfleisch zieht sich stark zurück. Eine sichere Feststellung des Zahn-Status und ein professioneller Abdruck des Gebisses durch einen Zahnarzt sind nötig, um Risiken zu minimieren und die Atemstörung optimal zu beseitigen.

Erfreulicherweise sind Do-it-yourself-Versuche zur Kostenersparnis ohnehin oft nicht nötig: Patienten, für die CPAP-Geräte nicht in Frage kommen, können die Schienen von der gesetzlichen Kasse erstattet bekommen. Ende 2021 ist die Behandlung beim Zahnarzt in den Leistungskatalog der Krankenversicherungen aufgenommen worden.

Bei schweren Schlafapnoen muss auch der Zahnarzt passen und chirurgische Optionen können in Erwägung gezogen werden. Zu einer der sanfteren Methoden zählt hier die Radiofrequenztherapie (RFT). Dabei wird mit einer nadelförmigen Sonde Gewebe des Gaumenzäpfchens, des Gaumens und der Mandeln verödet. Alternativ kann mit dem Skalpell überschüssiges Gewebe abgetragen und gestrafft werden. In Einzelfällen bietet es sich darüber hinaus an, den Kiefer mittels Knochenspaltung weiter nach vorn zu verlagern. Dies geschieht auf Höhe der Weisheitszähne und hilft besonders Patienten mit stark nach hinten verlagertem Unterkiefer.

Wenn Kinder schnarchen

Eine chirurgische Lösung kommt häufig auch bei Kindern in Betracht. Denn nicht nur ältere Männer leiden unter blockierten Atemwegen in der Nacht: Auch den Kleinsten verstopfen Weichgewebsteile die Luftzufuhr und sorgen für Schnarchen im Schlaf und Müdigkeit am Tage. Bei Kindern ist dies häufig durch vergrößerte Rachenmandeln bedingt.

Das umgangssprachlich als "Polypen" bekannte Gewebe ist teil des körpereigenen Abwehrsystems, kann aber auch Ursache für Erkrankungen wie Mittelohrinfektionen, Schnupfen oder Nebenhöhlenentzündungen sein. Zwar bilden sich die Mandeln mit der Pubertät zurück, doch bis dahin hat das Kind oft einen langen Leidensweg hinter sich.

Häufige Mundatmung kann zu Kieferfehlstellungen führen oder die Sprachentwicklung behindern. Im besten Fall lässt sich mit abschwellenden Nasensprays eine Rückkehr zur Nasenatmung erreichen. In der Regel werden vergrößerte Rachenmandeln allerdings unter Vollnarkose chirurgisch abgetragen.

 

Ein simpler Lifehack

Wer als Betroffener den Gang zum Arzt noch scheut, aber der eigenen Schnarch-Plage ein Ende bereiten möchte, sollte ein wirksames Mittel in Angriff nehmen: Mit überflüssigen Pfunden verschwinden häufig auch nächtliche Atemblockaden. Schon leichtes Übergewicht (ein BMI von mehr als 26) kann zur Folge haben, dass ein erhöhter Umgebungsdruck durch Fettgewebe im Rachen das Atmen behindert. Fachmediziner berichten, dass eine Reduktion des Körpergewichts von fünf bis zehn Kilo bereits von Schnarchgeräuschen und Atemaussetzern befreien kann. Zusätzlich können auch sportliche Aktivitäten, der Verzicht auf Alkohol, Tabak und bestimmte Medikamente hilfreich sein.

 

Verbreitete Mythen rund ums Schnarchen

- Wer die Rückenlage vermeidet, verhindert Schnarchgeräusche:
Nur bei einem geringen Prozentsatz der Schnarcher hängt die Körperposition mit der Atembehinderung zusammen. Entsprechend sind alle Maßnahmen und Hilfsmittel, die das Liegen auf dem Rücken verhindern sollen, meist wirkungslos.

- Verbesserter Luftstrom durch die Nase stoppt das Schnarchen
Schnarchgeräusche entstehen im Rachen. Das typische Sägen wird durch erschlaffte Muskulatur und das Flattern des Gaumensegels erzeugt. Kommt mehr Luft durch die Nasenöffnungen, ändert das kaum etwas an diesem Effekt. Auch hier zeigen Hilfsmittel wie die Nasenklammer kaum therapeutischen Nutzen. Ebenso sinnlos sind operative Maßnahmen im Nasenbereich.

- Bänder um den Unterkiefer können das Schnarchen beenden
Mediziner halten diese “Therapie” nicht nur für nutzlos, sondern auch für gefährlich. Zum einen kann der Kiefer so verschoben werden, dass sich schmerzhafte Funktionsstörungen entwickeln. Zum anderen wird der Unterkiefer durch die Haltebänder in die falsche Richtung manövriert. Die Atemwege sind dann noch stärker blockiert, die Schlafapnoe kann sich weiter verschlimmern.

 

Schnarchen nur ein belangloses Handicap?

Gelegentliche Schnarcher, die vor dem Zubettgehen zu viel gegessen oder Alkohol getrunken haben, werden kaum unter Beeinträchtigungen leiden. Doch wenn die Luftzufuhr jede Nacht stärker behindert wird, geht die Lebensqualität peu à peu in den Keller. Die Liste der “Nebenwirkungen” ist lang:

Antriebsstörungen
Sekundenschlaf
Erschöpftheit
Störungen der Sexualität
Morgendliche Kopfschmerzen
Stimmungsschwankungen
Depressionen
Hoher Blutdruck
Herzrhythmusstörungen
Höheres Herzinfarktrisiko
Höheres Schlaganfallrisiko

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