Parodontitis – Risiko während der Schwangerschaft
Mutter zu werden, ist eine unvergleichliche Erfahrung. Von den spürbaren Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, ist allerdings der gesamte Körper inklusive der Mundhöhle betroffen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V. mitteilt, steigt während einer Schwangerschaft, aufgrund von hormonellen Veränderungen, die Anfälligkeit für Mundschleimhautentzündungen. Die sogenannte Schwangerschaftsgingivitis ist eine entzündliche Vergrößerung des Zahnfleisches (Gingiva), verbunden mit einer erhöhten Blutungsneigung. Sie ist in der Regel zeitlich auf die Dauer der Schwangerschaft begrenzt und führt bei gesunden Zähnen meist nicht zu einem Zahnausfall. Frauen, die bereits an einer bestehenden Parodontitis-Erkrankung leiden, sollten jedoch äußerst vorsichtig sein. Die entzündlichen Prozesse einer Parodontitis können sich während der Schwangerschaft verstärken und – neben drohendem Zahnverlust – zu einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko führen.1
Professionelle Zahnvorsorge zum Schutz von Mutter und Kind
Um Zahnverlust während der Schwangerschaft vorzubeugen und das ungeborene Kind bestmöglich zu schützen, sind flankierende Maßnahmen, wie zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen, professionelle Zahnreinigung, Mundhygieneunterweisungen sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfehlenswert.2
Zahnverlust trotz aller Sorgfalt – Was nun?
Falls es trotz aller Sorgfalt zu einem schwangerschaftsbedingten Zahnverlust kommt, müssen junge Mütter hinsichtlich der Finanzierbarkeit des Zahnersatzes oftmals nach Alternativen suchen. Familiengründungen ziehen in der Regel viele zusätzliche Kosten nach sich, von der Baby-Erstausstattung bis hin zu einem geräumigeren Auto oder einer größeren Wohnung. Laut Statistischem Bundesamt müssen Eltern für ein Kleinkind – im Alter von bis zu 6 Jahren – monatlich durchschnittlich 519 Euro aufbringen.3 Das sind umgerechnet 6.228 Euro pro Jahr. Finanzielle Rücklagen sind daher meist schnell aufgebraucht. Und das, bei einem – durch die Elternzeit – vorübergehend verminderten Einkommen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Kosten des Zahnersatzes zu senken und dadurch anderweitig wieder mehr finanziellen Spielraum zu erlangen.
Drei Tipps zur Finanzierung von Zahnersatz:
1. Zahnersatz Bonusheft führen
Allen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen steht ein Bonusheft für Zahnersatz zu. In diesem wird jeder Besuch beim Zahnarzt mit einem Stempel honoriert. Bei einer lückenlosen Pflege ist es bares Geld wert. Wer jedes Jahr zur Zahnvorsorgeuntersuchung geht, erhält von seiner Krankenkasse eine erhöhte Zuzahlung. Nach fünf Jahren steigt der Festzuschuss um 20 Prozent, nach zehn Jahren sogar um 30 Prozent auf insgesamt 65 Prozent der Gesamtkosten einer Regelversorgung.
2. Laborpreise für Zahnersatz vergleichen
Beim Zahnersatz empfiehlt es sich, die Preise zu vergleichen. Dazu raten auch zahlreiche Verbraucherzentralen.4 So sind Dentallabore, die Zahnersatz international produzieren, deutlich günstiger.
3. Eine Ratenzahlung mit dem Zahnarzt vereinbaren
Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, mit dem behandelnden Zahnarzt eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Patienten sollten dies vor Beginn der Behandlung mit ihrem Zahnarzt abklären.
Fazit: Zahnersatz muss nicht teuer sein. Wer unterschiedliche Angebote vergleicht und sein Bonusheft pflegt, kann beim Zahnersatz deutlich sparen. Und eine professionelle Zahnvorsorge während der Schwangerschaft schützt nicht nur die Mutter, sondern auch das Kind.
1 http://www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/WM_PA-Schwangerschaft.pdf, zuletzt abgerufen am 18.02.2015
2 http://www.kzv-berlin.de/patienten/zaehne-gesund-erhalten/zahnpflege-fuer-schwangere.html, zuletzt abgerufen am 18.02.2015
3 www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/EinkommenKonsumLebensbedingungen/EinkommenVerbrauch/KonsumausgabenFamilienKinder5632202089004.pdf zuletzt abgerufen am 18.02.2015.
4 http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/link1808931A.html, zuletzt abgerufen am 17.02.2015