Wissenschaftler haben einen riesigen Berg klinischer Daten ausgewertet und dabei eine interessante Entdeckung gemacht: Vitamin D, das der menschliche Körper nach einem kurzen Aufenthalt in der Sonne selbst bilden kann, hat anscheinend einen beachtlichen Einfluss auf das Auftreten von Karies. Bei einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D, reduzierte sich die Zahl der Fälle um etwa 50 Prozent. Den Ergebnissen zu Grunde lagen die Beobachtungen bei 2.000 Kindern im Alter von zwei bis 16 Jahren aus den 1920ern bis 1980ern Jahren.
"Mein Ziel war es, die Daten der klinischen Untersuchungen zusammenzutragen, um einen neuen Blick auf die Vitamin-D-Frage zu werfen", erklärte Dr. Philippe Hujoel, Professor an der University of Washington, School of Dentistry. In den medizinischen damaligen Untersuchungen erhöhten die Forscher die Vitamin-D-Level in den Körpern der Kinder, indem sie entweder zusätzliche UV-Lichtbestrahlungen verordneten oder Vitamin-D-Quellen wie Dorschleberöl verabreichten.
Ob es bei den Ergebnissen direkte kausale Zusammenhänge gäbe, müsse noch diskutiert werden, bleibt Dr. Hujoel vorsichtig. "In der Zwischenzeit kann es aber nicht Schaden, wenn Schwangere und junge Mütter erkennen, dass Vitamin D für die Gesundheit ihres Nachwuchses elementar wichtig ist. Vitamin D führt zu Zähnen und Knochen, die stärker mineralisiert sind." Dr. Hujoel weist jedoch auch auf Schwächen der Untersuchungen hin, die das Ergebnis hätten verfälschen können. Zudem dürfe man bei dem Alter der Datenbestände nicht außer Acht lassen, dass sich die Lebensumstände heutzutage stark verändert hätten.