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Einigung: So geht Kariesschutz bei Kindern Wissenschaftlicher Streit um Kariesprävention bei Kindern beigelegt
Reiskorn-große Menge Zahnpasta
Zahnpasta mit Fluorid: Bis zum 24. Monat darf es nur die Menge eines Reiskorns sein

Fluoridierte Zahnpasta, Fluoridtabletten und wie viel wovon? Eltern hatten bislang widersprüchliche Angaben bekommen, wie Milchzähne vor Kariesbakterien geschützt werden sollten. Ein Expertenrat hat nun einheitliche Handlungsanweisungen erarbeitet.

Für viele Eltern war es im besten Fall verwirrend, häufig jedoch einfach ärgerlich: Medizinische Experten gaben unterschiedliche Ratschläge, wie die Zahngesundheit von Kindern optimal erhalten werden kann. Dabei konnten sowohl Kinderärzte als auch Zahnärzte jeweils die widersprüchlichen Empfehlungen ihrer Fachgesellschaften zitieren. Der unhaltbare Zustand hat jetzt ein Ende: Ein gemeinsamer Fahrplan soll seit Ende April das Kariesrisiko von Babys und Kleinkindern minimieren. Unter der Moderation des Netzwerks "Gesund ins Leben" haben sich Vertreter verschiedener Fachrichtungen zusammengefunden und kamen zu einem gemeinsamen Ergebnis.

Was grundlegend wichtig ist für gesunde Kinderzähne, war allen Experten klar: Zucker sollte nicht zu oft die Zähne umspülen, das Gebiss muss routinemäßig geputzt werden und Fluorid zum Härten des Zahnschmelzes ist unerlässlich. Letzteres brachte dann jedoch über Jahrzehnte die Meinungen der Fachleute auseinander. Die European Academy of Paediatric Dentistry (Europäische Akademie der pädiatrischen Kinderzahnheilkunde, EAPD) veröffentlichte noch im Jahr 2019 eine Richtlinie, die innerhalb der ersten zwei Lebensjahre die Gabe von Fluoridtabletten ablehnte. Es sollte bei wenig informierten Eltern nicht der Eindruck entstehen, Karies sei eine Fluoridmangelerkrankung. Zudem soll laut EAPD die Studienlage über die Wirksamkeit der Tabletten von niedriger Qualität gewesen sein und sich zum Teil widersprüchlich darstellen. Kinderärzte sahen dies wohl anders und befürworteten die Fluoridaufnahme in Tablettenform seit Langem.

Die gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen sehen nun innerhalb der ersten zwölf Lebensmonate die tägliche Gabe von Fluoridtabletten vor, wenn nicht mit fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt wird. Was die Kinderzahnärzte dazu gebracht hat, ihre Bedenken abzulegen, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Mit dem Ziel einheitlicher Empfehlungen sind nun wenigstens Irritationen auf Seiten der Eltern aus dem Weg geräumt. Immerhin gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass das Lutschen der Tabletten das Kariesrisiko etwa 2,5-fach reduziert.

Auf die genaue Dosis kommt es an

Fluoride zur Kariesprävention sind vor allem deshalb ein immer wieder heiß diskutiertes Thema, weil die Dosismengen von nützlich und schädlich sehr dicht beieinander liegen. Bereits die Verdopplung einer effektiv Zahnschmelz härtenden Menge kann zu Dentalfluorosen (bleibende weiße Flecken auf der Zahnoberfläche) führen. Extreme Überdosierungen nehmen Einfluss auf den Hormonhaushalt und können nachweislich Entwicklungsstörungen verursachen. Prophylaxe-Teams haben daher stets die schwierige Aufgabe, Erziehern und Eltern den richtigen Einsatz fluoridhaltiger Produkte zu vermitteln. Ein internationaler Vergleich zeigt, dass vor allem in Deutschland beim Zähneputzen gerne mehr Zahnpasta verwendet wird als nötig ist. Im Schnitt drücken Eltern vier Mal mehr aus der Tube heraus als zum Kariesschutz ausreichen würde.

Zur feinen Abmessung der Menge raten die Dentalexperten zu Tuben mit kleinen Öffnungen. So kann bei 12- bis 24-monatigen Kindern besser eine Reiskorn-große Menge auf die Bürste aufgetragen werden. Von zwei bis sechs Jahren sollte es dann eine Erbsen-große Menge sein. Die Konzentration an Fluorid in der Creme muss niedriger als bei Erwachsenen sein und wird mit 1000 ppm empfohlen. Geringere Konzentrationen sind wesentlich schlechter wirksam, eine einfache Erhöhung der Zahnpastamenge kann dies nicht ausgleichen. Bei der Wahl der Zahnpasta sollten Eltern lieber zu geschmacks- und farbneutralen Varianten greifen. Denn weit mehr als die Hälfte der Zahnpasta wird von kleinen Kindern verschluckt - dies sollte nicht durch zusätzliche Anreize gefördert werden.

Eine wichtige Botschaft von Zahnmedizinern und Pädiatern bezieht sich auch auf das Erlernen des Zähneputzens bei Kindern. Stress und Zwänge können hier durchaus kontraproduktiv sein. Langsam und spielerisch sollten die Kleinen an Bürste und Reinigung herangeführt werden. Erst können sie selbst das unbekannte Werkzeug erkunden, dann zeigen Mama oder Papa, wie es zu benutzen ist. Wenn es anfänglichen Widerstand gibt, können Eltern diesen gelassen hinnehmen. Tägliche Rituale helfen, die Zahnreinigung leichter zu akzeptieren und in Routinen einzubeziehen. Das Zähnebürsten den Kindern ganz zu überlassen, ist allerdings nicht ratsam. Eine gründliche Abschlusskontrolle mit Nachbesserungen ist in der Regel unumgänglich.

Hier geht es zur Übersichtsgrafik, wann und wie Fluoride bei Kindern eingesetzt werden sollen

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