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Zahngesundes Essen - Das würden unsere Zähne empfehlen
Unterkiefer-Fund aus Marokko
Überraschend gesund: Der 300.000 Jahre alte Unterkiefer eines Erwachsenen zeigt keine Spuren von Karies oder Parodontitis

“Zuckerfrei” war gestern: Wer es ernst meint mit zahngesunder Ernährung, sollte andere Regeln beachten. Immer deutlicher werden die Stellschrauben eines Essensplanes, der ein dauerhaft gesundes Gebiss verspricht.

Vor wenigen Jahren sorgten sensationelle Skelettfunde in Marokko für Schlagzeilen: Offenbar muss die Menschheitsgeschichte erneut umgeschrieben werden, bereits vor 300.000 Jahren bevölkerte Homo sapiens nördliche Regionen Afrikas. Was vor allem Zahnmediziner ins Staunen brachte, war ein gut erhaltener Unterkiefer. Sämtliche 32 Zähne waren in einem ausgezeichneten Zustand, zeigten keine Schäden durch Karies oder Parodontitis. Lediglich stärkere Abnutzungsspuren deuteten darauf hin, dass sein früherer Besitzer zeitlebens viele harte Nahrungsmittel zu sich genommen hatte. Somit stellt sich für die Wissenschaft die Frage: Wie konnte ein Gebiss auch ohne regelmäßiges Zähneputzen und Fluoridierungsmaßnahmen den heute weit verbreiteten Zahnerkrankungen standhalten?

Dass die moderne Ernährung der Mundgesundheit nicht immer zuträglich ist, scheint fast eine Binsenweisheit zu sein. “Zucker füttert auch die Karies verursachenden Bakterien”, lernen die Kinder meist schon in der Kita. Doch ganz so simpel ist dieser Zusammenhang wohl nicht. Auch wer radikal auf Industriezucker verzichtet, ist nicht automatisch vor den klassischen Zahnerkrankungen gefeit. Wer wirklich die Zahngesundheit eines Steinzeitmenschen anstrebt, muss seinen Ernährungsplan an mehreren Stellen erheblich ändern.

Krankmachende Keime besiedeln Zahnbeläge

Welchen Benefit eine solche Umstellung haben könnte, erforscht seit Jahren der Freiburger Wissenschaftler Dr. Johan Wölber an der Uni-Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie. Er weist in seinen Vorträgen immer wieder darauf hin, dass Zahnbeläge (Plaque) nicht grundsätzlich schlecht und als Ursache für Zahnerkrankungen auszumachen sind. Vielmehr zeigen Studien, dass erst bei einem falschen Speiseplan schädliche Bakterien diese Zahnbeläge als Lebensraum nutzen und dann zunächst Zahnfleischentzündungen auslösen. In einem Steinzeitexperiment, bei dem Menschen eine sehr ursprüngliche Kost verzehren mussten, auf jegliche Zahnpflege jedoch verzichteten, konnten Forscher ein weiteres erstaunliches Ergebnis notieren. Der so genannte Bleeding on Probing Index (BOP), eine Bewertungshilfe für den Zustand des Zahnfleisches, verbesserte sich drastisch innerhalb von vier Wochen.

Offensichtlich beeinflusst die Zusammensetzung des täglichen Essens massiv die Gesundheit der Zähne. Eine langfristige Fehlernährung führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Zahnverlust in höherem Alter. Die Entwicklung einer Zahnerkrankung, von einer leichten Zahnfleischentzündung bis zu einer schweren Parodontitis, ist ein langer Prozess und zieht sich über Jahre hin. Die Grundlage dieser fortlaufenden Zerstörung dentaler Strukturen sind Entzündungsreaktionen. Die Entstehung und der Verlauf von Entzündungen werden von den Nahrungsbestandteilen maßgeblich gesteuert. Hier gibt es wichtige Ansatzpunkte, aus denen sich leicht eine “Wellness-Diät für die Zähne” erarbeiten lässt.

Kohlenhydrate nur stark verarbeitet schädlich

Prinzipiell gilt, dass sehr energiereiche Nahrungsmittel Entzündungen fördern. Jegliche Form von Zucker, aber auch stark verarbeitete Kohlenhydrate wie Weißmehl oder Nudeln zählen hierzu. Die Formel “Kohlenhydrate sind schädlich/ungesund”, die etliche Low-Carb-Begeisterte propagieren, ist hingegen zu undifferenziert und beschränkt auch die Zufuhr wichtiger Mikronährstoffe. Vielmehr ist darauf zu achten, dass kohlenhydratreiche Lebensmittel in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung verzehrt werden. Schalen und Fasern sorgen für eine gute Verteilung der Nähr- und Speicherstoffe im gesamten Darm und verhindern ein plötzliches Ansteigen des Insulinspiegels. Empfohlen werden mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag, damit für die Darmflora optimale Bedingungen herrschen.

Auch der Fettkonsum ist heutzutage nicht nur wegen der Menge, sondern auch wegen seiner Inhaltsstoffe zu einem Entzündungsförderer geworden. Dabei schauen Ernährungswissenschaftler besonders auf das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren, das im Idealfall ausgeglichen sein sollte. Die zugesetzte Extra-Portion Omega-3 in der Margarine nutzt in der Regel recht wenig, wenn dem gegenüber ein riesiger Berg an Omega-6-Fettsäure steht. Letztgenannte stammt vorrangig aus Fleisch und tierischen Produkten, die aus Massentierhaltung stammen. Aber auch billige Pflanzenöle, meist für Fertigprodukte und Backwaren verwendet, enthalten einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren. Klinische Studien belegen, dass Vegetarier im Schnitt weniger tiefe Zahnfleischtaschen haben und auch beim oben erwähnten BOP-Index deutlich besser abschneiden.

Pflanzliche Kost fördert Mundgesundheit

Einige Pflanzen erweisen sich als regelrechtes Powerfood zur Erhaltung der Zahngesundheit. Dunkle Beeren mit ihren sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien konnten in klinischen Untersuchungen signifikant das Zahnfleischbluten bekämpfen. Und Nitrat-haltiger Salat (wie beispielsweise Rucola) lässt sich wissenschaftlich erwiesen als wirksames Mittel gegen Zahnfleischentzündungen einsetzen. Dr. Wölber rät seinen Patienten, große Mengen an Blattgemüse als Hauptgericht zu verzehren. Wichtig sei es, erst beim Auftreten eines Sättigungsgefühls mit dem Essen aufzuhören.

Die fachliche Hilfe durch einen Ernährungsberater kann in diesem Zusammenhang viel bewirken. In der Regel verlieren Menschen, die ihre Kost auf zahnfreundliche Lebensmittel umgestellt haben, auch leicht an Körpergewicht. Angesichts der Tatsache, dass Übergewicht in der Bevölkerung zunehmend zum Problem wird, kann Aufklärung an dieser Stelle das Gesundheitssystem enorm entlasten. In einer jüngst veröffentlichten Übersichtsstudie konnten die Autoren klare Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Übergewicht ausmachen. Zum einen weisen Personen mit einem hohen BMI (Body-Mass-Index) erhöhte Zahlen an Keimen auf, die für die Entzündung des Zahnhalteapparats verantwortlich sind. Zum anderen konnten erfolgreiche Parodontalbehandlungen bei Übergewichtigen Blutwerte verbessern, die eine stabilere Allgemeingesundheit anzeigen.

Fazit:
Strikte Diäten werden häufig zu anstrengend, doch das Wissen um “gute und böse” Zutaten hilft vielleicht öfter beim Essen die richtige Entscheidung zu treffen. Eine gute Basis aus Obst und Gemüse wirkt entzündungshemmend und unterstützt sowohl die Darmflora als auch das Immunsystem. Die Arbeit der Mikroorganismen im Darm sichert eine gute Nährstoffversorgung, ein intaktes Immunsystem wehrt frühzeitig schädliche Keime ab: Beides Voraussetzungen für eine hervorragende Mundgesundheit.

Zu meiden sind:

 - stark verarbeitete Lebensmittel mit hoher Energiedichte und leicht verwertbaren Kohlenhydraten wie Weiß-/Toastbrot, Zucker, zuckerhaltige Getränke (auch Tees und Säfte)

 - Fleisch aus Massentierhaltung (enthält kaum noch Omega-3-Fettsäuren)

 - industriell produzierte fett- und ölhaltige Produkte (Chips, Schokoladencreme, Saucen)

Gesundheitsförderlich sind:

 - von Natur aus gut "verpackte" Kohlenhydrate und Fette (Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornreis)

 - Omega-3-Fettsäuren aus fettigem Seefisch oder Algenölen (mit Einschränkungen auch aus bestimmten pflanzlichen Ölen wie Leinöl)

 - ballaststoffreiche pflanzliche Nahrung (Pilze, Kohl, Sauerkraut, Äpfel)

 - vitaminreiche Lebensmittel, Früchte und Gemüse mit antioxidativen Substanzen (z.B. dunkle Beeren wie Blaubeeren, Brombeeren, Aronia)

 

Eine Inspiration für die zahngesunde Küche hat die TV-Redaktion des NDR auf ihrer Homepage zusammengestellt -> Zur Rezeptsammlung

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