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Telezahnmedizin Virtueller Termin statt Praxisbesuch
Slogan "Doctor is in your pocket"
Nur wenige Patienten lassen sich bislang per Smartphone zahnmedizinisch beraten.

Zwischenmenschliche Kontakte sollten zur Eindämmung der Corona-Pandemie minimiert werden. Auch beim Zahnarzt gäbe es dank digitaler Technik viele Möglichkeiten zu mehr Distanz. Doch der Zahnarztbesuch 2.0 lässt auf sich warten.

Die Angst vor einer Corona-Infektion trifft auch viele Zahnarztpraxen: Wer nicht unter schlimmen Zahnschmerzen leidet, meidet aktuell eher die Sitzung im Zahnarztstuhl. Laut einer Umfrage wurden bei Kontrolluntersuchungen zeitweilig bis zu 70 Prozent der Termine abgesagt. Könnten da nicht virtuelle Treffen mit dem Zahnarzt ein Weg aus der dentalen Flaute sein?

Ganz so einfach scheint dies trotz großer Fortschritte der IT-Branche nicht. Besonders in Deutschland bekommen es innovative Ideen mit etlichen Hürden zu tun. Hohe Anforderungen an den Datenschutz, aber auch wenig Interesse der Zahnärzteschaft blockieren telemedizinische Entwicklungen. Nur 1,7 Prozent der Zahnmediziner setzen auf die neuen Möglichkeiten, während andere Arztgruppen schon zu knapp 28 Prozent auch virtuell mit Patienten Kontakt haben.

Schuld daran dürften unter anderem natürlich die Routinen einer zahnmedizinischen Untersuchung sein. Der genaue Blick auf sämtliche Zähne und Zahnfleisch, der Einsatz von Instrumenten und Röntgengerät sind nur vor Ort möglich. Dennoch gibt es einige Kontrollen und Gesprächssituationen, die durchaus auch aus der Ferne funktionieren.

Online-Sprechstunde mit Uni-Zahnärzten

Vorreiter auf diesem Gebiet ist beispielsweise das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Uni Greifswald. Patienten können dort in einer Online-Videosprechstunde Behandler kennenlernen und über persönliche zahnmedizinische Probleme sprechen. Egal ob Fragen zu Arztbriefen und Röntgenbildern oder die Nachsorge nach Implantationen oder Extraktionen: Das Uni-Team steht auch digital Rede und Antwort.

Im März 2020 nutzte das Unternehmen Dental Monitoring die Ausnahmesituation der Corona-Krise für eine geschickte Werbekampagne. Für gut zwei Monate boten die französischen Pioniere Zahnärzten das Untersuchungstool SmileMate kostenlos an. SmileMate erlaubt es Patienten mittels einer App auf Ihrem Smartphone aussagekräftige Fotos ihrer Zähne aufzunehmen und ihrem Zahnarzt zu übermitteln.

Eine künstliche Intelligenz sorgt unter anderem dafür, dass der Behandler diverse Fragestellungen beurteilen kann. Laut Herstellerangabe kann das System Erkrankungen wie Karies, Zahnfleischschwund oder Entzündungen erkennen. Zunächst standen vorrangig kieferorthopädische Anwendungen im Fokus, bei denen das Tool Veränderungen der Zahnstellung registrierte. Unnötige Zahnarztbesuche konnten so vermieden werden.

Videosprechstunden bei Erstkontakt schwierig

Anbieter von telemedizinischen Plattformen werben bei Zahnärzten häufig damit, dass über den Weg einer Online-Beratung auch neue Patienten gewonnen werden könnten. Ob solche Patienten-Kontakte ein erfolgversprechendes Modell sind, bleibt jedoch zweifelhaft.

Jemand der sich seit Längerem mit dem Thema Telemedizin beschäftigt, ist der Medizinethiker Prof. Eckhard Nagel von der Uni Bayreuth. Gegenüber der Nachrichtenagentur epd sagte Nagel, dass Telekonsultationen sehr gut funktionierten, wenn der Patient dem Behandler bereits bekannt sei.

Aus der Erfahrung vieler Ärzte habe er gelernt, dass bei einem ersten digitalen Kontakt das komplexe Bild eines Menschen nur unzureichend wiedergegeben werde. Das reiche meist nicht, den Menschen genau genug kennenzulernen. Nagel sieht virtuelle Sprechstunden lediglich als Ergänzung zu den üblichen Praxisbesuchen.

Krankenkasse zahlt bei Pflegebedürftigen

Dennoch kann in bestimmten Fällen ein Videogespräch auch für den Erstkontakt hilfreich sein. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen mittlerweile für einige Patientengruppen die Kosten für Online-Visiten. Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband (Gesetzliche Krankenversicherung), betont in einer Pressemitteilung: "Ab Oktober (2020 d.Red.) kann für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung der Erstkontakt zum Zahnarzt per Video erfolgen. Eine große Hilfe, denn für diese Personengruppen bedeutet ein Praxisbesuch häufig auch einen großen organisatorischen Aufwand."

Eine Vereinbarung zwischen der KZBV (Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung) und dem GKV-Spitzenverband im vergangenen Jahr hat diese Online-Konsultationen ermöglicht. Allerdings unterliegt der virtuelle Zahnarzt-Patient-Kontakt strengen Regeln. So muss das Gespräch ungestört ablaufen können und darf nur über einen zertifizierten Videodienstanbieter stattfinden. Etwa ein Dutzend Dienstleister hat die KZBV auf ihrer Homepage gelistet, die die datenschutztechnischen Voraussetzungen erfüllen.

Dass selbst in Zeiten der Corona-Krise allerdings nur ein eingeschränkter Patientenkreis kostenfrei Zugang zu den telezahnmedizinischen Möglichkeiten bekommt, zeichnet ein trauriges Bild von der digitalen Zukunft Deutschlands zu Beginn der 2020er Jahre. Gerade für die Versorgung von Menschen in ländlichen Gebieten gäbe es hier enorme Chancen.

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