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Strom statt Betäubungsspritze Neues Verfahren verstärkt schmerzstillende Salben enorm
Zahnarzt setzt Spritze zur Anästhesie
Kein angenehmer Moment: Um beim Bohren schmerzfrei zu sein, muss der Patient bislang ein Anästhetikum gespritzt bekommen.

Bevor beim Zahnarzt der Bohrer zum Einsatz kommt, greifen die meisten Behandler fast schon selbstverständlich zur Spritze. Niemand will einen jammernden Patienten auf dem Stuhl versorgen. Eine neue Technik könnte bald auch die unangenehme Injektion überflüssig machen.

Viele Menschen fürchten beim Zahnarztbesuch nicht nur den Bohrer: Auch die Betäubungsspritze treibt manchem den Angstschweiß auf die Stirn. Doch dank einer neuen Methode könnten die Injektionen bald Geschichte sein. Brasilianische Forscher haben eine Technik entwickelt, die mithilfe minimaler schmerzfreier Stromstöße den Zahn betäubt. Notwendig sind dazu lediglich konventionelle Lokalanästhetika, die als Gel, Salbe oder Spray auf die zu versorgende Stelle aufgebracht werden. Im Tierversuch konnte das Forscherteam bereits eine schnelle und langanhaltende Wirkung beobachten.

Die untersuchten Lokalanästhetika kommen bereits jetzt regelmäßig zum Einsatz, um den Schmerz beim Setzen der Betäubungsspritze zu minimieren. Sie enthalten meist Lidocain oder Prilocain. Die Wissenschaftler der Universität von São Paulo legten ein schwaches elektrisches Feld im Maul eines Schweines an und zeigten eine erhöhte Wirksamkeit der anästhesierenden Gele und Salben.

Um die Effizienz der Betäubungsmethode zu steigern, änderten die Autoren der Studie ein wenig die gängige Anwendungsweise der Schmerzmittel. Die Salbe wurde mit einem zusätzlichen Polymer versetzt, das eine besonders feste Haftung an der Mundschleimhaut bewirkte. Danach wurden die Wirkstoffe Prilocainhydrochlorid und Lidocainhydrochlorid zugegeben, bevor der elektrische Strom die Betäubung beschleunigte und verstärkte. Das auch als Iontophorese bekannte Verfahren bringt geladene Teilchen in Bewegung - und soll in diesem Fall das Eindringen der Medikamente in die Mundschleimhaut gesteigert haben. Während eines der Mittel sich in der Schleimhaut schnell anreicherte, wurde das andere zwölffach besser aufgenommen und weitertransportiert.

Im nächsten Schritt sollen jetzt präklinische Tests auch an Menschen vorgenommen werden. Die Forscher sehen den Nutzen ihrer Entwicklung nicht nur darin, dass Patienten künftig ihrem Zahnarzttermin entspannter entgegensehen können. Ohne Betäubungsspritze sinkt das Risiko für Infektionen, Verletzungen und auch die Kosten dürften niedriger ausfallen. Das alternative Anästhesieverfahren könnte insgesamt die Zahnarztbehandlung sicherer machen.

Nicht nur in der Zahnmedizin sehen die Studienautoren Einsatzmöglichkeiten. Auch bei Krebsbehandlungen wäre eine Anwendung denkbar. Die Forscher suchen seit Jahren auch zur Bekämpfung von Augen- und Hautkrankheiten Therapieverfahren, mit denen Medikamente bestmöglich den betroffenen Geweben zugeführt werden können. Mittels Nanotechnologie, Iontophorese oder Sonophorese (Applikation mithilfe von Schallwellen) sollen erkrankte Zellverbände optimal mit heilenden Substanzen in Kontakt kommen.

Dass Strom bei der Zahnarztbehandlung durchaus hilfreich sein kann, bewies bereits vor etwa zwei Jahren eine Arbeitsgruppe des Londoner King's College. Dort zeigten die Wissenschaftler, wie ein Mineralstoffverlust im Zahnschmelz wieder rückgängig gemacht werden kann. Mit geringen Strompulsen ließen sich Calcium, Phosphat und weitere wichtige Mineralstoffe in die Zahnsubstanz zurückbefördern. Eine kommerzielle Umsetzung der Entdeckung steht allerdings noch aus.

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