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Rheuma: Gefahr für den Kiefer

Ist der Schmerz bereits da, ist es in der Regel zu spät: Rheuma kann mit schweren Folgen auch das Kiefergelenk befallen. Daher ist es für Betroffene wichtig, frühzeitig das Kiefergelenk untersuchen zu lassen.

Steif statt flexibel: Rheumatische Erkrankungen machen Sport und Arbeit zur Tortur, jede Bewegung kostet Überwindung. Die Gelenke schmerzen, die Beweglichkeit nimmt zunehmend ab: Unter Rheuma leiden viele Millionen Menschen in Deutschland und es werden immer mehr. Die Krankheit tritt in verschiedenen Formen auf und entsprechend viele Namen gibt es für die Beschwerden. Rheumatoide Arthritis, reaktive Arthritis oder juvenile Arthritis sind nur einige Diagnosen die Ärzte stellen, wenn der Patient mit seinem Leiden in die Praxis kommt. So vielfältig wie die Symptome der Erkrankung sind, so unterschiedlich sind vermutlich auch ihre Ursachen. In den meisten Fällen kommen Rheumabeschwerden durch autoimmunbedingte Veränderungen zustande, doch auch Verschleiß und Stoffwechselstörungen können die Schmerzen auslösen.

Während viele Menschen bei Rheuma an Schmerzen im Knie, an Hand- und Fußgelenken denken, wird oft vergessen, dass das Kiefergelenk eines der am meisten bewegten Gelenke ist. Auch dort kann Rheuma eine bedeutende Rolle spielen und eine fortschreitende Zerstörung des Gewebes auslösen. Betroffene sollten deshalb auch das Kiefergelenk untersuchen lassen, denn frühe Diagnosen können einen schmerzvollen Krankheitsverlauf verhindern.

Häufig wird die Krankheit zu spät erkannt, sodass die Betroffenen beim Kauen und Sprechen schon von Schmerzen geplagt sind. Auf Röntgenaufnahmen lässt sich in diesen Fällen oft das durch Abrieb abgeflachte Gelenk erkennen, der Gelenkspalt ist bereits stark verkleinert.

Wie problematisch eine späte Erkennung rheumatischer Prozesse im Kiefergelenk ist, hat auf der Jahrestagung 2014 der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine Bonner Arbeitsgruppe vorgestellt. Das Team um Professor Rudolf H. Reich hat 62 Patienten mit unterschiedlich ausgeprägten Erkrankungen rückblickend untersucht.

Die Rheumakranken wurden entsprechend der Schwere ihres Leidens in drei Gruppen aufgeteilt: Patienten, die nur eine Entzündung der Gelenkinnenhaut hatten, Personen mit einer chronischen Arthritis und Erkrankte bei denen auch die Knochen schon Veränderungen zeigten. Alle Patienten erhielten als Therapie entzündungshemmende Mittel, zudem wurde der Gelenkspalt bei den leichten Fällen mit endoskopischen Geräten gespült. Den mittelschwer Betroffenen wurden die Gelenkinnenhäute und Knorpelscheiben entfernt und mit Ersatzmaterial aufgefüllt. Bei den stark Erkrankten wurde auch der Knochen entfernt und entweder durch körpereigene Gewebespende oder durch einen Silastikblock wiederaufgebaut.

Die Ergebnisse dieser Standardbehandlungen wiesen gravierende Unterschiede auf: Während alle leicht Erkrankten und rund 80 Prozent der mittelschwer Erkrankten sich wieder über einen normal funktionierenden Kiefer freuen konnten, kam es bei 50 Prozent der schweren Fälle erneut zu einer Gelenkversteifung, 90 Prozent klagten weiter über eine verminderte Mundöffnung.

Das Fazit der Bonner Wissenschaftler ist klar: Frühzeitige Diagnosen und Behandlungen sind bei Rheumapatienten vor allem im Bereich des Kiefergelenks elementar wichtig und verhindern einen schmerzvollen Leidensweg. Für Rheumakranke im fortgeschrittenen Stadium gibt es mittlerweile jedoch auch moderne künstliche Endoprothesen für das Kiefergelenk. Standard-, aber auch individuell angefertigte Totalprothesen der jüngsten Generation können das Risiko einer Versteifung heutzutage minimieren.

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