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Das machen Sexualhormone mit den Zähnen Auch Bakterien reagieren auf hormonelle Trigger
Frau mit rundem Babybauch
Besonders werdende Mütter bemerken hormonelle Veränderungen auch bei der Mundgesundheit

Östrogen, Testosteron und Co. sorgen nicht nur für weibliche oder männliche Ausprägungen. Die Botenstoffe haben auch einen Einfluss auf die Zahngesundheit.

Die gute Nachricht direkt vorneweg: Frauen und Männer mit einer guten Mundgesundheit brauchen massive Schwankungen ihres Sexualhormonspiegels nicht zu fürchten. Ein gesunder Zahnhalteapparat kann die Wirkungen der Hormone gut abpuffern und stellt für das Gebiss keine Bedrohung dar. Ganz anders sieht es aus, wenn beispielsweise eine kaum bemerkte Parodontitis mit den Botenstoffen geflutet wird. Hier kann es im schlimmsten Fall zum Zahnverlust kommen.

In bestimmten Zeiten des Lebens passt der menschliche Körper sich mithilfe von Sexualhormonen neuen Herausforderungen an: In der Pubertät, wenn die Fortpflanzungsfähigkeit beginnt, aber auch beim Monatszyklus, in der Schwangerschaft und letztendlich in der Menopause sind Hormone wichtige Signalgeber. Die erhöhte oder verminderte Ausschüttung dieser Moleküle beeinflusst viele Zellen und Gewebe mit oft drastischen körperlichen Symptomen. Dennoch sind damit verbundene Beschwerden nicht als Krankheit anzusehen, sondern als natürliche Vorgänge. Das gilt zum Beispiel auch für einen sinkenden Testosteronspiegel beim alternden Mann.

Zellen und Mundflora hormongesteuert

Professor Ali Çekici von der Abteilung Parodontologie an der Universität Istanbul beschäftigt sich intensiv mit dem Einfluss von Sexualhormonen auf die Zahngesundheit. In einem Interview mit dem Fachmagazin "prevention international" weist der Zahnmediziner auf hormonelle Turbulenzen in der Mundhöhle hin. Nicht nur die verschiedenen Zelltypen im Mund, wie Immunzellen, Fibroblasten oder Epithelzellen reagieren auf Geschlechtshormone. Auch Mikroben verändern durch den Trigger ihr Verhalten.

Die erste große Hormonwelle erlebt der Mensch während der Pubertät. Bei Mädchen steigt der Östrogenspiegel, bei den Jungen wird die Testosteronproduktion hochgefahren. Zahnärzte registrieren in dieser Lebensphase vermehrt Zahnfleischentzündungen sowie Wucherungen des Gewebes. Mit dafür verantwortlich sind unter anderem bestimmte Bakterien (Prevotella intermedia, Capnocytophaga, Bacteroides), die Östradiol und Progesteron als Wachstumsfaktoren erkennen.

Östrogen lässt Zahnfleisch bluten

Auch während des Menstruationszyklus erwachsener Frauen hat das Auf und Ab von Östrogen und Progesteron entsprechende Folgen. Um den Zeitpunkt des Eisprungs herum steigt die Konzentration der Hormone im Blut und begünstigt das Auftreten von Aphten, Herpes und Candida-Pilzinfektionen. Eine gute Zahnpflege während dieser Zeit ist zwar notwendig, kann jedoch oft den veränderten Zustand des Gewebes nicht verbessern. Entzündetes und blutendes Zahnfleisch sind ein lästiger Nebeneffekt der monatlichen Hormonlevelspitzen.

Mit noch größeren Hormonschüben müssen Schwangere zurechtkommen. Viele werdende Mütter klagen über geschwollenes und blutendes Zahnfleisch. Eine wesentliche Ursache schreiben Zahnmediziner den Epithelzellen des Zahnfleisches zu: Unter Hormoneinfluss neigen sie zu Überreaktionen auf den natürlichen Biofilm auf den Zähnen.
Diese Effekte sind meist geringer, wenn das Zahnfleisch vor der Schwangerschaft gesund war. Bei einer bereits bestehenden Entzündung bewirkt die Schwangerschaft eine Vergrößerung des Zahnfleischgewebes. Teilweise entstehen sogar gutartige Tumore, so genannte pyogene Granulome.

Frühgeburten durch Parodontitis

Parodontalerkrankungen während der Schwangerschaft sollten nicht nur wegen der Unannehmlichkeiten der werdenden Mutter behandelt werden. Auch für das Kind kann der Zustand schlimme Konsequenzen haben. Ein niedriges Geburtsgewicht oder eine Frühgeburt sind nach aktueller Studienlage bekannte Risiken für Frauen mit parodontalen Problemen.

Negativ für das ungeborene Kind ist es außerdem, wenn die Mutter aufgrund ihrer Beschwerden im Mund eine ausgewogene, gesunde Ernährung ablehnt. Im Idealfall sollten Frauen bereits vor der Schwangerschaft ihren Zahnhalteapparat untersuchen lassen.

Osteoporose als Risikofaktor

Endet die fruchtbare Phase der Frau und die monatliche Menstruation stoppt, ändert sich erneut der Hormonhaushalt. Folgen hiervon sind ein verminderter Speichelfluss, trockene Mundschleimhäute und ein blasses Zahnfleisch. Die Trockenheit führt häufig zu einem unangenehmen Mundgefühl, brennende Areale und Geschmacksirritationen.

Parodontologen warnen zudem vor einer häufig mit der Menopause beginnenden Osteoporose. Die Abnahme der Knochendichte betrifft auch den Kieferknochen im Bereich der Zahnfächer. In Kombination mit einer Parodontitis besteht die Gefahr, dass die Zahnfächer Knochensubstanz verlieren und die Zähne immer lockerer sitzen.

Bei einem gesunden Zahnhalteapparat wird die Menopause jedoch nicht zum Risikofaktor. Aus zahnärztlicher Sicht gibt es daher keine Empfehlung zum Schutz von Parodontium oder Implantaten nach der Menopause eine Hormonersatztherapie zu beginnen.

Bei Entzündungen schadet Testosteron

Bei Männern sinkt der Spiegel des Sexualhormons Testosteron kontinuierlich, eine drastische Umstellung wie bei Frauen in der Menopause lässt sich nicht feststellen. Dennoch bleibt die Frage, ob Testosteron die Zahngesundheit beeinflusst. Es wird diskutiert, dass niedrige Testosteronwerte im Alter eine chronische Parodontitis begünstigen könnten. Doch die Beweislage ist schwach und umstritten.

Professor Çekici sieht bei gesunden Zähnen keine Risiken durch niedrige oder hohe Testosteronlevel. Anders verhält es sich bei entzündetem Zahnhalteapparat. Hier sorgen vor allem erhöhte Testosteronkonzentrationen für einen Abbau der Knochensubstanz in den Zahnfächern. Bei entzündlichen Prozessen werden durch das Hormon so genannte Osteoklasten aktiviert, die das Knochengewebe reduzieren.

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